Auch wenn eine Schwangerschaft im Allgemeinen eine schöne und aufregende Zeit ist, bringt sie auch viele Ängste und Sorgen mit sich. Da hilft es natürlich nicht, wenn du zusätzlich durch Mythen verunsichert wirst. Im Folgenden schauen wir uns genau an, ob du wirklich komplett auf Kaffee verzichten musst und wie viel Schonung zu viel des Guten ist.
Doch jetzt erstmal zu den Grundlagen:
Was ist wichtig während einer Schwangerschaft?
Bestimmt fallen dir auf Anhieb einige Dinge ein, wie zum Beispiel kein Alkohol- und Tabakkonsum. Das ist natürlich richtig, da diese Substanzen Auswirkungen auf das heranwachsende Baby haben können (1). Um die Entwicklung des Babys bestmöglich zu fördern, ist eine ausgewogene Ernährung grundlegend (2). Doch das überrascht dich wahrscheinlich auch nicht. Wichtig hierbei ist jedoch, dass rohes Fleisch und roher Fisch tatsächlich tabu sind. Diese können nämlich Krankheitserreger enthalten und eine Toxoplasmose (Infektionskrankheit) verursachen (3). Daher lieber kein Sushi für die 9 Monate.
Wusstest du, dass auch Haarefärbe während der Schwangerschaft Auswirkungen auf dein Baby haben kann? Ehrlich gesagt, gibt es bei diesem Thema zwei unterschiedliche Fronten und es ist nicht sicher, inwieweit sich das Haarefärben wirklich auf das Kind auswirkt. Sicher ist aber, dass durch die Kopfhaut chemische Stoffe in die Blutbahnen und somit auch zum Kind gelangen. Die Konzentration ist meistens nicht sonderlich hoch, trotzdem kann ein Risiko bestehen. Wenn du dir trotzdem die Haare färben möchtest, achte darauf, deinen Ansatz nicht zu färben und einen Kontakt zur Kopfhaut zu vermeiden (4).
Damit es dir und deinem Baby gut gehen kann, ist es logisch, dass du auf besonders Acht gibst und keine unnötigen Risiken eingehst. Doch wie weit geht diese Achtsamkeit? Ist Sport oder Kaffeetrinken erlaubt? Und was ist mit dem Spruch, dass die Mutter in der Schwangerschaft für zwei essen muss? Das ist immerhin eine ganze Menge. Doch alles der Reihe nach. Es ist Zeit, mit ein paar Mythen aufzuräumen.
1. Mythos: Du musst in der Schwangerschaft für zwei essen.
Auch wenn das auf den ersten Blick vielleicht logisch erscheint, immerhin wächst in dir neues Leben heran, stimmt das nicht. Grundsätzlich reicht es, in den ersten vier Monaten deine bisherige Essensmenge beizubehalten. Erst ab dem vierten Monat kannst du ruhig etwas mehr essen. Wusstest du, dass du in einer Schwangerschaft ca. 250 kcal/Tag mehr brauchst? Das ist tatsächlich nicht viel und lässt sich mit beispielsweise einem halben Liter Buttermilch und einem Apfel ungefähr abdecken (5).
Wichtig ist, dass du dich aber auf die Qualität deiner Nahrung fokussierst und gesund, ausgeglichen und vollwertig ernährst (3). Als Richtwert werden fünf Mahlzeiten angegeben (5). Dass du in der Schwangerschaft zunehmen wirst, ist klar, doch auch hier gibt es oft Missverständnisse. Eine unkontrollierte und große Gewichtszunahme ist nicht gesund und nicht auf die Schwangerschaft zurückzuführen. Es gibt verschiedene Ansichten, wie viele Kilos als normale Gewichtszunahme gelten. Sie bewegen sich zwischen 12 kg und 16 kg, abhängig von der Frau und ihrer allgemeinen Verfassung und ihrem Lebensstil (6). Doch die Einstellung „In der Schwangerschaft darf ich so viel essen, wie ich will.“ stimmt nicht und sollte aus deinem Mindset gelöscht werden. Hier erfährst du mehr dazu.
2. Mythos: Alle Schwangere haben komische Gelüste
Auch dieser Mythos ist nicht wahr. Es stimmt, dass sich dein Geschmacks- und Geruchssinn während der Schwangerschaft verändern kann. Das liegt ganz einfach an den Hormonen. Die Betonung liegt hier auf kann und nicht muss. Daher bleibt das immer ein kleines Überraschungsei (5).
3. Mythos: Übelkeit und Erbrechen in den ersten 3 Monaten sind vorprogrammiert.
Auch hier kannst du erstmal etwas durchatmen. Zunächst einmal braucht dein Körper Zeit, sich auf die Schwangerschaft und somit die neue Hormonsituation einzustellen. Durch diese Umstellung kann es in den ersten drei Monaten zu diesen Symptomen kommen. Auch irgendwie verständlich. Doch wusstest du, dass bei einem Viertel der Frauen diese Symptome überhaupt nicht auftreten? (5) Vielleicht gehörst du ja zu diesen glücklichen Frauen und gehst symptomfrei durch die ersten Schwangerschaftsmonate.
4. Mythos: Die Mutter muss sich schonen.
Stell dir mal vor, du müsstest dich 9 Monate lang schonen, sprich kein Sport, auf der Couch oder im Bett liegen und nichts tun. Hört sich ziemlich ungesund und öde an, oder? Bitte vergiss nicht, dass die Schwangerschaft keine Krankheit ist, in der dein Körper geschwächt ist und sich erholen muss und dafür Ruhe braucht. Gut, du solltest jetzt auch kein Bungeejumping oder wirklich gefährliche Aktivitäten machen. Doch moderate Bewegung gehört unbedingt in den Tagesablauf. Nicht nur tut es deinem Körper, sondern auch deine Psyche gut. Integriere daher Yoga, sanfte Gymnastik oder schöne Spaziergänge in deinen Tagesablauf (7). Dein Immunsystem sowie dein Beckenboden werden dadurch gestärkt. Übrigens ist deine Beckenbodenmuskulatur äußerst wichtig für die Geburt (5).
Ein weiterer Mythos kann teilweise auch etwas beängstigend sein:
5. Mythos: Ein Zahn für jedes Kind
Gruselige Vorstellung, oder? Doch auch das stimmt so nicht ganz. Zwar ist es richtig, dass deine Zähne und dein Zahnfleisch empfindlicher sind, jedoch kannst du aktiv etwas tun. Es geht hier ganz einfach um die Calciumzufuhr, immerhin muss dein Körper die Knochen deines Babys bilden. Was braucht es dazu? Natürlich Calcium. Wenn du während der Schwangerschaft nicht genügend davon aufnimmst, greift der Körper auf deine eigenen Calciumreserven zurück. Daher ist es wichtig, dass du auf eine gute Calciumzufuhr achtest, ca. 1000 mg/pro Tag. Ein Besuch beim Zahnarzt kann natürlich nicht schaden, wenn du sehr empfindliche Zähne oder entzündetes Zahnfleisch haben solltest (5).
Um deinen Körper bestmöglich zu unterstützen und die Entwicklung des Babys zu fördern, ist es wichtig, deinen Körper ausreichend mit Mikronährstoffen zu versorgen (3). Was genau du brauchst und wie viel, ist individuell verschieden. Besprich das mit deinem Arzt und schaue, was für dich sinnvoll ist.
6. Mythos: Kein Sex in der Schwangerschaft
Bestimmt hast du dich schonmal gefragt, ob Sex während der Schwangerschaft erlaubt ist. Die Antwort ist ja! Auch wenn da Zweifel aufkommen und die Sorge, dass dem Kind etwas passieren könnte, bedenke, dass dein Kind in der Plazenta sehr gut geschützt ist (1). Zweisamkeit ist besonders wichtig, schüttet Glücksgefühle aus und pflegt eure Beziehung.
7. Mythos: Katzen-Tabu
Keine Sorge, du musst dich jetzt nicht von deiner Katze trennen, falls du eine haben solltest. Doch überlasse das Reinigen des Katzenklos doch lieber jemand anderen oder ziehe Einmalhandschuhe an. Der Kot kann nämlich Toxoplasmose übertragen, diese Infektionskrankheit kann deinem Kind schwere Schäden zufügen. Warst du schonmal damit infiziert, bist du immun. Das wird übrigens zu Beginn der Schwangerschaft getestet (5).
8. Mythos: Einmal Kaiserschnitt, immer Kaiserschnitt
Auch hier, keine Panik. Die Chance, dass du nach einem Kaiserschnitt eine normale Geburt haben kannst, liegt bei ca. 60%. Natürlich hängt das von verschiedenen Faktoren wie der Größe deines Beckens oder dem Gewicht deines Kindes ab (5). Falls du die Wahl hast, überlege dir wirklich gut, ob du einen Kaiserschnitt möchtest. Zwar klingt es anfangs „einfacher“ als eine normale Geburt, aber vergiss nicht, dass dieser Schnitt deine Haut, deine Muskeln und Nerven durchtrennt. Das ist keineswegs ein harmloser Eingriff.
Hast du das auch schon mal gehört: „Ah, das wird bestimmt ein Junge, das erkenne ich an deinem Bauch?“
9. Mythos: Der Babybauch verrät, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird.
Das trifft ebenfalls nicht zu. Auch dein Verhalten oder dein Befinden sind kein verlässlicher Indikator dafür, ob du ein Mädel oder einen Bub bekommst. Dieses Rätsel löst aber dein Frauenarzt gerne ab dem sechsten Monat für dich. Natürlich kann es hier auch zu Irrtümern kommen, da das Geschlecht nicht immer einfach zu erkennen ist (7).
10. Mythos: Neun Monate lang kein Kaffee
Keine Sorge, auf deinen morgendlichen Kaffee musst du nicht zwingend verzichten. Koffein stimuliert dein Nervensystem und geht somit auch in das Blut des Kindes über. Jedoch sind bei moderaten Mengen keine Schäden am Kind zu erwarten. Es heißt, dass 1 bis 2 Tassen täglich unbedenklich sind. Wenn du lieber Grün- oder Schwarztee trinkst, solltest du nicht mehr als 3 Tassen am Tag trinken (5).
Wie du siehst, gibt es weitverbreitete Mythen rund um die Schwangerschaft, die du aber nicht immer auf die Goldwagen legen solltest. Damit ersparst du unnötiges Kopfzerbrechen. Wichtig ist, dass du dich bewusst mit diesem Thema auseinandersetzt und das Beste für dich und dein Kind tust.
Wenn du noch mehr zum Thema Schwangerschaft lesen möchtest, dann schau dir gerne unseren Blogbeitrag dazu an. Vielleicht kannst du hier noch etwas mehr dazu lernen.
FEVANA als Vorbereitung
Übrigens kann dich FEVANA Zyklus optimal auf eine Schwangerschaft vorbereiten. Wie du nun weißt, erhöht eine Schwangerschaft den Nährstoffbedarf deines Körpers. Daher ist es sinnvoll, deine Nährstoffspeicher schon vorher ausreichend aufzufüllen. Genau da kommt FEVANA ins Spiel. Es fokussiert sich ausschließlich auf die Bedürfnisse des weiblichen Körpers und wird beispielsweise von den Ärzten des Kinderwunsch Centrums in München für Frauen in der Vorbereitung auf eine Schwangerschaft empfohlen.
Quellenangaben
- Tabus in der Schwangerschaft: Do´s & Don´ts (o. D.): Folio-Familie
- Angemessenes Verhalten in der Schwangerschaft (o. D.): Elvit
- Leipertz, Sabine (2024): Ernährung in der Schwangerschaft: Was ist erlaubt, was eher nicht?, NDR.de - Ratgeber - Gesundheit
- Pampers (2022): Haarefärben in der Schwangerschaft: gefährlich oder harmlos?, Pampers-DE .
- Jankl, Eva/Petra Welskop (2022): Die größten Mythen rund um die Schwangerschaft, MeinMed.at
- Gesundheitskasse, Aok - Die (2023): Gewichtszunahme in der Schwangerschaft: Was ist normal?, in: AOK - die Gesundheitskasse
- Schwangerschafts-Mythen: was Eltern jetzt wissen sollten (2024): Deutsche Familienversicherung