Fragst du dich manchmal auch, warum dein Körper gerade jetzt wieder verrückt spielt? Oft kommt kurz nach dieser Frage die Antwort: deine Periode. Die Tage vor den Tagen sind bei vielen von nervigen und schmerzhaften Beschwerden gekennzeichnet. Genau, die Rede ist von PMS. Doch was genau ist PMS überhaupt?
Die Tage vor den Tagen
PMS oder Prämenstruelles Syndrom bezieht sich auf die Zeit vor deiner Periode. Viele Frauen haben in dieser Zeit mit Unterleibs- oder Kopfschmerzen und plötzlichen Stimmungsschwankungen zu kämpfen. Manche fühlen sich auf einmal unwohl in ihrem Körper und irgendwie aufgebläht oder aufgeschwemmt. Ein sehr verbreitetes Symptom von PMS sind schmerzende und spannende Brüste.
Folgende körperliche Symptome können auch PMS sein:
- Verstopfung oder Durchfall
- Schweißausbrüche und Hitzewallungen
- Kreislaufprobleme
- Rückenschmerzen
Tatsächlich geht PMS auch mit psychischen Symptomen einher:
- Antriebs- und Interesselosigkeit
- Schlafstörungen
- innere Unruhe
- plötzliche Wutanfälle
- Depressive Verstimmungen
- Hyperaktivität
Das ist doch eine ganz schöne Bandbreite an Beschwerdebildern. Kommen dir diese Symptome bekannt vor? Natürlich unterscheiden sich diese und ihre Stärke von Frau zu Frau und den Lebensumständen.
Übrigens: Ca. 5% der betroffenen Frauen empfinden ihre Beschwerden als so belastend, dass ihr normaler Tagesablauf deutlich beeinträchtigt wird. Diese starken und schwerwiegenden Beschwerden werden als Prämenstruelle Dysphorische Störung, kurz PDMS bezeichnet und sind eine eigenständige Erkrankung.
Vielleicht fragst du dich gerade, warum PMS eigentlich entsteht?
Ursachen von PMS
Leider sind die Ursachen von PMS noch nicht zu 100% geklärt. Wie du weißt, durchläuft dein Körper während deines Zyklus verschiedene Hormonumstellungen. Daher wird davon ausgegangen, dass diese Hormonschwankungen Mitverursacher von PMS sind. Das bedeutet aber nicht, dass betroffene Frauen einen anderen Hormonspiegel haben. Wahrscheinlich reagieren diese empfindlicher auf die Hormonschwankungen während des Zyklus.
Wie du wahrscheinlich weißt, ist zur Zeit des Eisprungs der Östrogenspiegel am höchsten und die Produktion von Prolaktin erhöht. Durch diese hormonellen Veränderungen kann es zu einer Verschiebung des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushaltes kommen, was ebenfalls PMS-Beschwerden auslösen kann. Wird das Östrogen nicht ausreichend von der Leber wieder abgebaut, kann es zu einer Östrogendominanz kommen, die deine Beschwerden verschlimmert.
Folgende Faktoren können ebenfalls Ursachen für PMS-Beschwerden sein:
- Stress
- Unterfunktion der Schilddrüse
- hormonelle Verhütungsmittel
- unausgewogenen Ernährung
- wenig Bewegung
- geringer Melatoninspiegel
- Nikotinkonsum
- Genetik
Doch wird PMS bei dieser Vielzahl an Symptomen diagnostiziert?
Diagnose von PMS
Prinzipiell ist dein Frauenarzt immer eine gute Anlaufstelle, wenn du Fragen zu bestimmten Beschwerden hast. Auch wenn es dir vielleicht unangenehm ist, mit deinem Frauenarzt über deine Symptome und Sorgen zu sprechen, nimm deinen Mut zusammen und kommuniziere offen, was bei dir passiert. Du kannst dich auch gut auf dieses Gespräch vorbereiten, indem du ein PMS-Tagebuch führst und es mitnimmst. Grundlegend notierst du dir jeden Tag, wie es dir geht und welche Symptome auftreten. Diese Notizen können den behandelnden Arzt bei der Diagnose unterstützen.
In den meisten Fällen findet zunächst eine gynäkologische Tast- und Ultraschalluntersuchung von der Gebärmutter und den benachbarten Organen statt. Weitere spezifische Untersuchungen werden dann mit anderen Fachärzten durchgeführt. Fokus dieser Untersuchungen sind u.a. die Schilddrüse, Endometriose, Depressionen und die Wechseljahre. Auch eine Blutuntersuchung kann Aufschlüsse geben. Bei PMS sind normalerweise die Entzündungswerte erhöht.
Das hört sich alles nicht sonderlich positiv an, doch keine Sorge, PMS ist behandelbar.
Behandlung von PMS
Bei den Behandlungsmöglichkeiten kommt es tatsächlich auf die Intensität deiner Beschwerden an.
Ist diese niedrig, kann schon ein neuer Schlafrhythmus und Sport bereits Wunder bewirken. Einfache Entspannungsübungen, eine ausgewogene Ernährung und ganz klassisch die Wärmflasche können bei Unterleibsschmerzen hilfreich sein.
Wenn du aber starke Beschwerden hast, die dich im Alltag einschränken, können Medikamente eingesetzt werden. Auch Hormonpräparate, wie die Pille und Antidepressiva, werden in solchen Fällen verwendet.
Diese Pharmazeutika gehen aber oftmals mit Nebenwirkungen einher und helfen auch immer nur, solange sie eingenommen werden. Die gute Nachricht ist aber, dass es umfassende Forschung zu natürlichen Methoden gegen PMS gibt:
Natürlich gegen PMS
Es gibt einiges, was du tun kannst, um deine Beschwerden auf natürliche Art und Weise zu lindern.
1. Reduziere Stress und ausreichend Schlaf
Wie du weißt, sind die Tage vor deinen Tagen besonders anstrengend für deinen Körper. Denn die mühevoll aufgebaute Gebärmutterschleimhaut wird wieder abgestoßen und es kommt zur Periode. Dieses Auf- und Abbauen ist ein wahrer Kraftakt für deinen Körper. Daher hör auf ihn und nimm dir Zeit zur Regeneration. Stress belastet deinen Körper und deinen Hormonhaushalt zusätzlich und verschlimmert deine Symptome. Daher achte darauf, Stress zu vermeiden und dir Pausen zu gönnen.
Des Weiteren ist ausreichend Schlaf wichtig, da die hormonellen Veränderungen natürlich Energie verbrauchen und dich erschöpfen. Gesunder Schlaf definiert jeder anders, aber in der Regel braucht dein Körper zwischen 7 und 9 Stunden Schlaf. Achte daher darauf, rechtzeitig ins Bett zu gehen und vorher Blaulicht durch Bildschirme zu vermeiden, da diese deine Melatoninproduktion stören.
2. Ausgewogene Ernährung
Dieser Punkt wundert dich wahrscheinlich nicht. Doch wusstest du, dass eine magnesiumreiche Ernährung deine Krämpfe effektiv bekämpfen kann? Daher integriere immer wieder Trocken- und Hülsenfrüchte, Nüsse und grünes Gemüse in deinen Speiseplan. Auch Getreide enthält viel Magnesium; vielleicht backst du mal dein Brot selbst und achtest auf die richtigen Zutaten.
Falls du Verdauungsbeschwerden haben solltest, sind Ballaststoffe deine neuen Freunde. Denn diese binden Flüssigkeit und regulieren somit deinen Stuhlgang. Zusätzlich dazu sättigen sie sehr lange, da die Kohlenhydrate nur langsam aufgenommen werden. Gleichzeitig beugen sie so auch Heißhungerattacken vor. Du findest sie in frischem Obst, Gemüse und Vollkornprodukten.
Gerade im Winter ist es wichtig, bestimmte Spurenelemente und Vitamine zu supplementieren. Dazu zählt Vitamin D, da ein Mangel sich negativ auf deine Stimmung auswirkt und dein PMS verschlimmern kann.
3. Beweg dich!
Auch wenn sich das gerade wie ein kleiner Scherz anhören mag, da Schmerzen dich eher zur Ruhe zwingen, ist Bewegung sehr wichtig. Hier ist keinesfalls Leistungssport oder dergleichen gemeint, sondern moderate und schonende Bewegung. Dazu zählt beispielsweise ein schöner Spaziergang an der frischen Luft, Yoga, Schwimmen oder leichte Fitness-Übungen. Du weißt schon am besten, was dir hilft. Bewegung hilft, deine Verspannungen zu lockern und somit Schmerzen vorzubeugen. Des Weiteren wird dadurch die Verdauung reguliert, was wiederum gegen Blähungen, Übelkeit und Verstopfung hilft. Am besten ist es, wenn du dich draußen in der Natur bewegst, denn die frische Luft und die Sonne tragen zur inneren Balance und Ruhe bei.
4. Mach's dir gemütlich.
Legst du dir bei Unterleibsschmerzen auch eine Wärmflasche auf den Bauch? Wärme kann bei diesen Schmerzen echt Wunder bewirken. Sie entkrampft deine angespannten Muskeln und lindert somit die Schmerzen. Gemütliche Kleidung hilft dir ebenfalls, in die Entspannung zu kommen und dich zu regenerieren.
Bei Kopfschmerzen oder Migräne hingegen hilft dir oft ein kalter Waschlappen oder Kühlpack auf der Stirn. Doch Vorsicht, die Kälte soll sich angenehm anfühlen und keine neuen Verspannungen hervorrufen.
5. Pflanzliche Wirkstoffe
Die Kraft der Natur kann dir auch hier helfen, wenn du weißt, wie. Der Vorteil an pflanzlichen Wirkstoffen ist, dass die meisten keine Nebenwirkungen haben und gut verträglich sind.
Mönchspfeffer besitzt eine östrogenähnliche Wirkung und kann somit den Hormonhaushalt stabilisieren und die PMS-Symptome lindern. Doch Achtung, nicht jeder verträgt Mönchspfeffer.
Wie du wahrscheinlich weißt, wirkt Lavendel beruhigend und stressreduzierend. Somit trägt Lavendel zur inneren Ruhe bei. Dieses Kraut gibt es u. a. als Öl, Duft und Tee. Besonders beruhigend ist es, Lavendelduft vor dem Einschlafen im Schlafzimmer zu versprühen. Dann kannst du gleich besser schlafen.
Wusstest du, dass sich Johanniskraut positiv auf deine Stimmung auswirkt? Aufgrund der antidepressiven Wirkung wird Johanniskraut gerne verwendet. Doch Vorsicht: wenn du die Pille nimmst, solltest du auf das Kraut verzichten, da es die Wirkung der Pille abschwächt.
Auch Ingwer kann dich unterstützen, da es appetitanregend wirkt und somit besonders bei Übelkeit und Appetitlosigkeit seine positiven Eigenschaften entfalten kann.
Bei Kopfschmerzen kannst du dir Pfefferminzöl auf die Schläfen auftragen und staunen, was ein ätherisches Öl alles bewirken kann.
Um deinen Stuhlgang zu regulieren, kannst du Flohsamen, Leinsamen und Rizinusöl verwenden. Leinsamenöl beispielsweise eignet sich hervorragend für Salatdressings.
FEVANA und PMS
Wusstest du, dass Vitamin B6 und Magnesium die Powerkombination bei PMS-Beschwerden ist? Genau deshalb haben wir diese Kombination in FEVANA reboost integriert, um dich in der Lutealphase oder besser gesagt, in den Tagen vor deinen Tagen optimal zu unterstützen. Mehr über FEVANA Zyklus erfährst du hier.
Quellenangaben
- Canning, S/M Waterman/L Dye (2006): Dietary supplements and herbal remedies for premenstrual syndrome (PMS): a systematic research review of the evidence for their efficacy, Database Of Abstracts Of Reviews Of Effects (DARE): Quality-assessed
- Dante, Giulia/Fabio Facchinetti (2010): Herbal treatments for alleviating premenstrual symptoms: a systematic review, in: Journal Of Psychosomatic Obstetrics & Gynecology, Bd. 32, Nr. 1, S. 42–51, [online] doi:10.3109/0167482x.2010.538102.
- Gruber, Doris Maria (2018): Das prämenstruelle Syndrom als Ausdruck einer hormonellen Dysfunktion, in: Journal für Gynäkologische Endokrinologie/Österreich, Bd. 28, Nr. 2, S. 68–71, [online] doi:10.1007/s41974-018-0051-y.
- Pearce, Emma/Kate Jolly/Laura L Jones/Gemma Matthewman/Mandana Zanganeh/Amanda Daley (2020): Exercise for premenstrual syndrome: a systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials, in: BJGP Open, Bd. 4, Nr. 3, S. bjgpopen20X101032, [online] doi:10.3399/bjgpopen20x101032.
- Premenstrual syndrome (2015): PubMed
- Preuk, Monika (2021): Wenn der Zyklus die Persönlichkeit ändert: Das sind die 4 Symptome für PMDS, in: FOCUS Online
- Reviews - NCBI Bookshelf