Wofür brauche eine Frau Testosteron und was passiert bei einem Überschuss?

Wofür brauche eine Frau Testosteron und was passiert bei einem Überschuss?

Alles über Androgenüberschuss im weiblichen Körper: Ursachen, Symptome & natürliche Lösungen

Auch wenn es auf den ersten Blick konträr aussehen mag, dass die männlichen Sexualhormone etwas mit dem weiblichen Zyklus zu tun haben, ist deren Rollen nicht zu unterschätzen. Doch eins nach dem anderen. 


Was sind Androgene? 

Aus biochemischer Sicht sind Androgene Steroidhormone, die sich vom Cholesterin ableiten lassen. Vereinfacht gesagt, werden die männlichen Sexualhormone als Androgene bezeichnet, wobei Dihydrotestosteron (DHT) und Testosteron die wichtigsten sind und gerade zweiteres als das männliche Sexualhormon schlechthin bekannt ist. Auch du hast Androgene in deinem Körper, jedoch in einer deutlich geringeren Konzentration als Männer (1)

Wusstest du, dass bei Frauen die Konzentration der männlichen Sexualhormone im Vergleich zu Männern nur ein Zehntel beträgt? (2)

Trotzdem, dass DHT und Testosteron dieselbe zelluläre Wirkung haben und die chemische Struktur fast identisch ist, hat DHT eine deutlich stärkere Wirkung. Vielleicht fragst du dich, was das alles mit deinem Zyklus zu tun hat. Beide männlichen Sexualhormone können, nachdem sie in die Zellen aufgenommen wurden, in Östrogen umgewandelt werden. Und wie bereits aus dem letzten Blogbeitrag bekannt, ist Östrogen eines der zwei wichtigsten weiblichen Sexualhormone (1). Somit ist Testosteron auch für einen ausgeglichen Zyklus und deine Fruchtbarkeit entscheidend.

Wie du dir wahrscheinlich vorstellen kannst, sind Androgenen für die typische männliche Körperbehaarung verantwortlich. Zusätzlich sind sie auch für den Knochen- und Muskelaufbau wichtig, was bei Männern in der Pubertät zu ausgeprägten Wachstumsschüben führt (3). Hast du dich schonmal gefragt, warum du besonders im Gesicht und am Rücken Pickel bekommst? Auch da haben Androgene ihre Finger im Spiel. In der Haut befinden sich Androgen-Rezeptoren, die für die Talgproduktion verantwortlich sind. Diese Rezeptoren sind besonders wichtig im Rücken und im Gesicht. Eine Überproduktion von Androgenen führt zu einer erhöhten Talgproduktion, die wiederum Pickel auslöst (1)

So weit, so verständlich, aber was bewirken Androgene im weiblichen Zyklus? 

Grundlegend werden die männlichen Sexualhormone als Vorstufe in der Östrogenbildung gebraucht. Zusätzlich steigern sie auch, wie der Name bereits verrät, deine Libido (1).

Mit dem Einsetzen der Periode steigt dein Testosteronlevel im Körper an und erreicht beim Eisprung seinen Höhepunkt. Dadurch kann es passieren, dass du eine gesteigerte Lust verspürst, besonders am Tag des Eisprungs. Danach sinkt das Testosteronlevel wieder, bis zur Periode. Das führt dazu, dass Testosteron zu DHT umgewandelt wird, das für die Talgproduktion verantwortlich ist. Ist die Konzentration des Sexualhormons jedoch zu hoch, beeinflusst das die Talgproduktion negativ und es kommt zu Verstopfungen der Talgdrüsen und Pickel können entstehen (4).

 

Vielleicht wunderst du dich, dass ein Androgenüberschuss zustande kommen kann, wenn der Anteil im weiblichen Körper bereits vergleichsweise niedrig ist. 

 

Was ist ein Androgenüberschuss und wie entsteht er? 

Einfach gesagt, bedeutet es, dass du einen erhöhten Spiegel von männlichen Sexualhormonen, insbesondere von Testosteron, hast. Durch den erhöhten Testosteronwert kann es auch zu einem Östrogenüberschuss kommen, da Testosteron in Östrogen umgewandelt wird. Mehr Testosteron bedeutet somit auch mehr Östrogen (4)

Die Ursachen für einen Androgenüberschuss sind vielfältig, jedoch gibt es im Allgemeinen drei Hauptursachen: 

  • Genetik 
  • Chronischer Stress 
  • Übermäßiger Körperfettanteil 

 

Weitere Ursachen für diesen Überschuss sind: (4)

  • Hormonelle Verhütungsmittel 
  • PCOS 
  • Starke Blutzuckerschwankungen 
  • Insulinresistenz 
  • Überfunktion der Nebennierenrinde oder der Eierstöcker 

 

Typische Symptome

Mögliche Anzeichen, dass du einen Androgenüberschuss hast, sind: (4)

  • Pickel & Akne 
  • Haarausfall 
  • vermehrte Behaarung, die eigentlich typisch für Männer ist 
  • Störung deiner Libido 
  • Zysten im Eierstock 
  • Zyklusstörungen 
  • Verminderte Fruchtbarkeit 
  • Vergrößerung der Klitoris 
  • Bluthochdruck 
  • Gewichtszunahme 
  • Muskelwachstum 

Erkennst du dich wieder in diesen Symptomen? Vereinfacht gesagt, sind viele Symptome, die dich eher männlich erscheinen lassen, auch hormonell auf zu viel Testosteron zurückzuführen. Dazu gehört übrigens auch eine tiefere Stimme. Das hört sich als Frau nicht sehr berauschend an, aber keine Sorge, du kannst auf natürliche Art und Weise etwas tun. 

 

Natürlich gegen Androgenüberschuss

1. Richtige Ernährung - weniger Insulin 

Mit der richtigen Ernährung und regelmäßigem Sport kannst du tatsächlich schon einiges bewirken. Die effektivste Methode ist, einem Ernährungsplan mit niedrigem glykämischem Index und vielen Ballaststoffen zu folgen. Das weniger Schöne an dieser Ernährung ist, dass dies die Lebensmittel betrifft, die meisten einfach etwas zu lecker sind, weil sie viel Zucker und Weißmehl enthalten. Dazu zählen Süßigkeiten, Gebäck, Alkohol und Semmeln. Wenn du wirklich mal nicht darauf verzichten möchtest, kein Problem. Es ist wichtig, dass du in der gleichen Mahlzeit viele Fette, viele Proteine und Ballaststoffe isst, da dies den Anstieg des Blutzuckerspiegels „puffert“. Auch viel Wasser zu trinken hilft. Das “Schlimmste” ist beispielsweise auf nüchternen Magen eine Semmel mit Nutella zu essen. Da schießt dein Blutzucker durch die Decke und parallel damit auch deine Talgproduktion. Mehr zum Thema Insulinresistenz findest du in unserem Blogbeitrag über PCOS

 

2. Breath and flow 

Wusstest du, dass Yoga die von PCOS beeinflussten Hormone wieder ins Gleichgewicht bringen kann? Des Weiteren legen Studien nahe, dass regelmäßiges Yoga die Insulinempfindlichkeit verbessern kann (5). Es gibt sogar Yoga-Posen, die die Durchblutung im Beckenbodenbereich fördern und die Gesundheit deiner Eierstöcke unterstützen. In diesem Sinne: Namasté

 

3. Akupunktur statt Medikamente

Spannend ist, dass bei vielen Frauen mit PCOS Akupunktur dabei geholfen hat, eine regelmäßige Ovulation wiederzubekommen (6). Also eine Alternative, die es wert ist, ausprobiert zu werden, bevor auf Medikamente zurückgegriffen wird. 

 

4. BPA (Chemische Weichmacher) meiden 

Wusstest du, dass Frauen mit PCOS einen höheren BPA-Spiegel im Blut haben und dass die Menge mit dem Androgenspiegel und der Insulinresistenz korreliert? 

BPA kann in das endokrine System eingreifen und deine Hormonregulation stören. Einige Studien deuten darauf hin, dass BPA die Produktion von Androgenen stimulieren und somit zu einem Anstieg der Androgene im weiblichen Körper führen kann (7). Um BPA in deinem Alltag zu minimieren, kannst du einige einfache Schritte befolgen: 

  • Viele Beschichtungen von Konservendosen enthalten BPA → Kaufe frische, unverarbeitete Lebensmittel 
  • Verwende BPA-freie Trinkflaschen 
  • Vermeide Plastikbehälter beim Erhitzen von Lebensmitteln

 

5. Mikronährstoffe

Chrom ist ein Mineralstoff, der als Insulinstabilisator fungiert. Das bedeutet, dass es deinen Körper dabei unterstützt, die Insulinresistenz zu verbessern, einen erhöhten Insulinspiegel im Blut sowie einen hohen Blutzuckerspiegel zu senken. Diese Effekte können auch dazu führen, hormonelle Ungleichgewichte, die bei PCOS auftreten, zu mildern. In Honig findest du beispielsweise Chrom. 

Kürzlich wurde im New England Journal of Medicine berichtet, dass Inositol bei Frauen mit PCOS in nur etwa acht Wochen den freien Testosteronspiegel um mehr als die Hälfte reduzieren konnte. Außerdem senkte es den Blutdruck und die Triglyceride. Interessanterweise zeigt sich, dass Inositol auch bei schlanken Frauen mit PCOS positive Wirkungen entfalten kann. Insbesondere D-Chiro-Inositol (DCI) und Myo-Inositol (MI) können Frauen mit PCOS positiv unterstützen, da sie entscheidende Rolle im Insulinstoffwechsel einnehmen und als Stabilisator wirken (9)

Unter anderem durch Zink wird die Umwandlung von Vorläufern in aktive Androgene gehemmt, was den Hormonhaushalt stabilisiert. Zusätzlich spielt Zink eine wichtige Rolle bei der Insulinregulation. Daher kann eine ausreichende Zinkzufuhr die Insulinsensitivität verbessern (8). In Samen, Kerne und Käse ist Zink enthalten. 

Eine auffällige Erkenntnis bei einer Studie zu PCOS war, dass 44% der PCOS-Patientinnen einen Vitamin-D-Mangel hatten, während in der Vergleichsgruppe Frauen ohne PCOS nur 11% von einem Mangel betroffen waren. Bei der Regulierung des Immunsystems, der Entzündungshemmung und der Insulinsensitivität spielt Vitamin D eine wichtige Rolle (10). Darüber hinaus hat es auch Einfluss auf deine Fortpflanzungshormone und kann dir dabei helfen, das Gleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron zu stabilisieren. Daher nimm dir Zeit, um täglich etwas Sonne zu tanken. Eine sonnige halbe Stunde am Nachmittag ist für deinen Tagesbedarf an Vitamin D meist ausreichend.


6. Nutze die Kraft der Pflanzen 

Wusstest du, dass Zimt nachweislich positive Auswirkungen auf die Insulinempfindlichkeit deiner Zellen hat? Das bedeutet, dass die Zellen effizienter auf Insulin reagieren können, was besonders wichtig ist, wenn der Körper aufgrund von Insulinresistenz Schwierigkeiten hat, Glukose effektiv zu verarbeiten.

Einige Studien legen nahe, dass Extrakte aus der Sägepalme Enzyme hemmen können, die an der Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron (DHT) beteiligt sind. Durch die Hemmung dieser Enzyme könnte die Sägepalme dazu beitragen, den DHT-Spiegel zu reduzieren. Die Pflanze sieht übrigens genauso gefährlich aus, wie sie klingt.

 

Wie hilft dir FEVANA?

FEVANA enthält eine Vielzahl von Wirkstoffen, die deinen Blutzuckerspiegel resistenter gegenüber Schwankungen machen und so beispielsweise deine Haut vor übermäßiger Talgproduktion schützen. Die genannten Mikronährstoffe Myo-Inostiol, Chrom, Viatmin D und Zink sind alle in FEVANA enthalten und unterstützen dich in jeder Zyklusphase optimal, um auf natürliche Weise deinen Androgenspiegel zu reduzieren und deinem Körper in besonders risikoreichen Phasen wie der Ovulation und der Lutealphase die Unterstützung zu geben, die er braucht, um nicht in einen Androgenüberschuss zu kommen.

Hier erfährst du mehr.

 

Quellenangaben 

  1. Androgene. (2024, 19. April). 
  2.  Onmeda-Redaktion & Nagel, G. (2022, 20. Januar). Androgenisierung (Vermännlichung). Onmeda. 
  3. Professional, C. C. M. (o. D.). Androgens. Cleveland Clinic. 
  4. Christina.Liersch. (2024, 10. April). Zu viel Testosteron bei Frauen: Ursachen und Behandlung. Vital
  5. Rehberg, C. (2024, 16. März). Yoga senkt Testosteronspiegel beim PCOS. Zentrum der Gesundheit. 
  6. Spindelmann. (2019, 8. November). Akupunktur beim PCO-Syndrom hat Auswirkungen auf Hormone, Gewicht und Schwangerschaft. DeutschesGesundheitsPortal. 
  7. Teng, C. T., Goodwin, B. L., Shockley, K. R., Xia, M., Huang, R., Norris, J. D., Merrick, B. A., Jetten, A. M., Austin, C. P. & Tice, R. R. (2013b). Bisphenol A affects androgen receptor function via multiple mechanisms. Chemico-biological Interactions, 203(3), 556–564.
  8. Arzt, D. N. (o. D.). Zink unterstützt ­Diabetestherapie. Der Niedergelassene Arzt. 
  9. OstroVit. (2021, 17. November). Inositol - ein wirksames Mittel im Kampf gegen Insulinresistenz und PCOS. OstroVit
  10. Rehberg, C. (2024a, Februar 11). Vitamin D bessert das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS). Zentrum der Gesundheit.

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